Zum Hauptinhalt springen

Wilhelm-von-Oranien-Schule Dillenburg

Lernen in Vielfalt -
Leben in Verantwortung

Zusammenhänge zwischen Strukturen und Funktionen praktisch erfahren

Biologiekurse der Jahrgänge 10 und Q3 präparieren Schweineaugen

Mehrere Biologiekurse der Klassen 10 und Q3 haben sich in den vergangenen Wochen im Rahmen ihres Biologieunterrichts viele Kenntnisse über den Aufbau des menschlichen Auges angeeignet. Hier werden in den beiden Jahrgangsstufen sowohl die physikalischen Grundlagen als auch die biologischen Strukturen auf ihrer makroskopischen und mikroskopischen Ebene thematisiert. Zu diesem Zweck kamen im Unterricht vor allem Modelle, Abbildungen und kleine Selbstversuche zum Einsatz.

Zum Abschluss der Unterrichtseinheiten bot sich jedoch die Möglichkeit das gelernte Wissen einmal an einem vergleichbaren Säugetierauge anzuwenden, indem nach bekannten Strukturen gesucht und der Strahlengang des Lichts nachempfunden werden konnte.

Die Langenaubacher Metzgerei Schneider stellte auch in diesem Jahr den Schülerinnen und Schülern genügend frische Schweineaugen zur Verfügung. Für diese Unterstützung bedanken wir uns sehr herzlich!

 Die angeleitete Präparation erfolgte in 3 Schritten:

1) Befreien der Augen von anhängendem Gewebe (Muskelgewebe, Fett und manchmal Hautreste). Anschließend konnten von außen sichtbare Strukturen mit bekannten Strukturen des menschlichen Auges bestimmt und beschriftet werden (vgl. Foto 1, oberer Teil). So konnten Augenmuskel, Pupille, Iris und der Sehnerv klar benannt werden.

2) im zweiten Schritt wurden die Augen in eine vordere und hintere Hälfte getrennt. Dies gestaltete sich aufgrund der Stabilität des Organs und der vorhandenen Werkzeuge als nicht einfach, gelang dennoch allen Kleingruppen.  Die nun sichtbaren inneren Strukturen (Glaskörper, Linse und Netzhaut) kamen zum Vorschein.

3) Der letzte Schritt forderte Fingerspitzengefühl. Es wurde in einem unversehrten Auge im hinteren Teil ein ca. 10mm x 10mm großes Quadrat geschnitten. Hier war die Schwierigkeit, dass beim Entfernen der Rückwand der Glaskörper nicht austrat und die Linse sich im Inneren nicht verschob. Im Anschluss wurde die entstandene Lücke im hinteren Augenbereich durch ein transparentes Stück Papier verschlossen.  Ziel dieser Arbeit war es, einen Gegenstand (brennende Kerze), der vor dem Auge platziert wurde, auf das transparente Papier zu projizieren. Es sollte, entsprechend der physikalischen Eigenschaften der Linsenkrümmung, dafür gesorgt werden, dass der Strahlengang ein verkleinertes und umgekehrtes Bild auf dem Papierstreifen (normalerweise ja die Netzhaut des Auges) abbildet. Dies gelang gleich mehreren Kleingruppen auf beeindruckende Weise.

Im anschließenden Unterrichtgespräch zeigten sich die Biologiekurses beeindruckt, wie stabil ein Auge ist und wie extrem dunkel es im Inneren eines Auges ist. Die Netzhaut beschrieben die Schülerinnen und Schüler als „überaus fein“ und „zerbrechlich“. Dieser Eindruck sollte sich im Anschluss mit einer mikroskopischen Untersuchung weiter verstärken.              

 

 



  • 2025
  • copyright Text: Sedric Haus, WvO
  • copyright Foto: Emma Jockel (Q3 GK HAUS) & Sedric Haus, WvO