Gemeinsam für den Feuersalamander
WvO präsentiert Schulprojekt bei landesweiter Tagung „8 Jahre Artenschutzprojekt Feuersalamander in Hessen“
Der Feuersalamander ist mit seiner leuchtend gelben Zeichnung eine der bekanntesten heimischen Amphibienarten und ist zudem in Hessen stark bedroht. Der aus Asien eingeschleppte Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (kurz Bsal) breitet sich zunehmend aus und kann, als sogenannter „Salamanderfresser“, ganze Populationen vernichten. Um dieser Gefahr zu begegnen, läuft seit 2018 ein vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) gefördertes Artenschutzprojekt an der Justus-Liebig-Universität Gießen. U
nter der Leitung von Prof. Hans-Peter Ziemek und Laura Jung erforschte ein engagiertes Team die Ausbreitung des Pilzes, kartierte Feuersalamander-Bestände und entwickelte Schutzmaßnahmen – unterstützt von zahlreichen Ehrenamtlichen und auch der Wilhelm-von-Oranien-Schule.
Bei der Abschlusstagung am 1. November 2025 wurden die wichtigsten Ergebnisse vorgestellt und Perspektiven für den zukünftigen Schutz dieser faszinierenden Tiere aufgezeigt. Unsere Schule ist durch das Projekt „Arche Feuersalamander“ direkt mit diesem Artenschutzprogramm verbunden.
Das WvO-Feuersalamander-Team um die Lehrkräfte Hannah Brill, Simon Grebeldinger, Sedric Haus und Timo Jung wurde von vier Schülerinnen aus der Vivarium-AG nach Gießen begleitet. Vor rund 130 Gästen hatte die WvO die Gelegenheit, ihre pädagogische Arbeit im Rahmen des Projektes vorzustellen. Die Schülerinnen Henriette, Lenja, Marlene und Mila (alle 7c) präsentierten gemeinsam mit ihren Lehrkräften nicht nur Wissenswertes zur Haltung und Pflege der schuleigenen Feuersalamander, sondern auch eigens entwickelte Unterrichtsmaterialien und -sequenzen. Sie beantworteten zahlreiche Fragen, kamen mit Besuchern ins Gespräch und tauschten sich mit Vertretern anderer Institutionen aus.
Gleich zu Beginn des Tages wurde das Team vom Hessischen Rundfunk interviewt (der Beitrag wird in den kommenden Tagen im HR-Radio zu hören sein). Später standen Sedric Haus und Marlene Hübscher (7c) auf der Bühne: Im Gespräch mit Moderatorin Anna Wöbse berichteten sie von der erfolgreichen Salamanderhaltung an der WvO und vom großen pädagogischen Mehrwert für die gesamte Schulgemeinde.
Das abwechslungsreiche Tagungsprogramm, gestaltet durch Beiträge verschiedener Institutionen und Forschungseinrichtungen, machte deutlich: Begeisterung für Natur- und Artenschutz lässt sich am besten durch echte Begegnungen mit Tieren und Lebensräumen wecken. Ein starkes Plädoyer für außerschulische Lernorte als zentrale Säule einer modernen, zukunftsorientierten Schulbildung.
Der stark bedrohte Feuersalamander gilt nicht nur als sogenannte Verantwortungsart, sondern auch als Symboltier für den Verlust biologischer Vielfalt und das Artensterben infolge menschlicher Einflüsse, u.a. durch den Klimawandel oder den eingeschleppten Hautpilz Bsal. Trotz des Projektendes an der Universität Gießen wird die Arbeit, sowohl über das HLNUG als auch durch das nachhaltige Engagement an der Wilhelm-von-Oranien-Schule Dillenburg, fortgesetzt.
- 2025
 - copyright Text: Timo Jung, WvO
 - copyright Foto: Simon Grebeldinger & Sedric Haus & Timo Jung, WvO