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Wilhelm-von-Oranien-Schule Dillenburg

Lernen in Vielfalt -
Leben in Verantwortung

Damit „Nie wieder“ bleibt

Exkursion zur Gedenkstätte Buchenwald

Anfang September besuchten 27 Schülerinnen und Schüler aus der Jahrgangsstufe Q3 die Gedenkstätte Buchenwald, um dort mehr über die Geschichte des Ortes und die heutige Erinnerungsarbeit dort zu erfahren.

Die Unterkunft war direkt auf dem Gelände von Buchenwald, in den noch erhaltenen Gebäuden der damaligen SS. Zusammen mit einer Museumspädagogin, die uns während unseres gesamten Aufenthalts begleitete und anleitete, ordneten wir an unserem ersten Tag die Geschichte und die Entwicklung des Lagers ein. Außerdem besuchten wir die dortige Dauerausstellung in der alten „Kammer“ von Buchenwald, fuhren einen Tag nach Weimar, wo wir unter anderem erfuhren, dass den damaligen Einwohnern Weimars das Grauen von Buchenwald bekannt war und sie auch wirtschaftlich eingebunden waren und davon profitierten.

Fußläufig erkundeten wir das Gelände von Buchenwald und erfuhren so viel über Alltag der Häftlinge damals, die Verwaltung und den Aufbau des KZs und die Täterperspektive. Über Letzteres entschieden sich auch einige Teilnehmer einen Film zu schauen – „Das radikal Böse“.

Am vorletzten Tag fanden Workshops statt, in die sich vorher eingewählt worden war. Während manche im Archiv noch weiter in die Materie eindrangen und mit Quellen arbeiteten, suchen andere auf einer Halde in Buchenwald nach Fundstücken aus der NS-Zeit. Unter anderem wurden Löffel, Münzen und eine Zahnprothese gefunden. Eine dritte Gruppe arbeitete am Gedenkweg der Gedenkstätte. Die Namen von 2.000 Kindern, die aus Buchenwald vom Bahnhof aus nach Auschwitz deportiert wurden, sollen dort in Steine gefasst werden zur Erinnerung. Die WvO half dabei, indem die Teilnehmenden 27 Steine bemalten. Eine weitere Gruppe konnte in der Restaurationswerkstatt aktiv helfen, Fundstücke aufzuarbeiten, wobei auch die Schritte zur Restauration interessant waren.

Ziel der Fahrt war es, einen erlebnisorientierten Zugang zur Geschichte zu erlangen und sich vor Ort mit der Historie und den vielen Schicksalen, die mit diesem Ort verbunden sind, zu beschäftigen. Während der Zeit dort, haben wir uns neben dem Hauptprogramm noch individuell mit selbst ausgesuchten Themen rund um die NS-Zeit und Buchenwald beschäftigt uns dazu recherchiert. Am letzten Tag stellten wir vor der Gruppe unsere Ausarbeitungen vor. Die Themen umfassten das NS-Justizsystem, Einzelschicksale wie das von Szymon Herling, der in Buchenwald geboren wurde, die Wärtersprache, die Funktion der Kapos oder den sogenannten „Sonderbau“ – ein Häftlingsbordell.

Lehrreich, schockierend, emotional aufwühlend - das waren die Resümees in der Reflexionsrunde am letzten Tag. Wir bedanken uns bei der Gedenkstätte und den Mitarbeitern, dass wir an diesem Bildungsprojekt teilnehmen konnten.

  • 2025
  • copyright Text: Vanessa Gonschorek
  • copyright Foto: Verschiedene