Zum Hauptinhalt springen

Wilhelm-von-Oranien-Schule Dillenburg

Lernen in Vielfalt -
Leben in Verantwortung

Mitdenken, Mitforschen, Mitgestalten

Naturwissenschaft erleben im WU-Kurs Dynamo plus

Der WU-Kurs Dynamo plus bietet Schülerinnen und Schülern der neunten und zehnten Klassen vertiefende Einblicke in naturwissenschaftliche und technische Themen. Ziel ist es, Interesse an wissenschaftlichem Arbeiten zu wecken und Zusammenhänge aus Forschung, Wirtschaft und Praxis verständlich zu machen. Im ersten Halbjahr geht es vor allem um Schwerpunkte im Bereich Medizintechnik, im zweiten um Schwerpunkte im Bereich Lebensmitteltechnologie. Der Kurs ist an die Junior-Ingenieur-Akademie der Deutsche Telekom Stiftung angebunden. Dieses bundesweite Bildungsprogramm verfolgt das Ziel, Jugendliche frühzeitig für technische Berufe zu begeistern. Durch die enge Zusammenarbeit von Schulen mit Hochschulen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen sollen Schülerinnen und Schüler praxisnah erleben, wie das Berufsfeld eines Ingenieurs oder einer Ingenieurin aussieht. Im Rahmen des Kurses fanden in der Jahrgangsstufe 9 in diesem Schuljahr insgesamt vier Exkursionen statt: Zur Hörgeräteakustikerin Nadine Henkel nach Niederscheld, an die Universität Siegen, zum Diagnostikunternehmen Bioscientia in Gießen und schließlich zum Institut für Lebensmittelchemie an der Universität Gießen. Dazu die vier folgenden Berichte:

 

Wie funktioniert unser Gehör und wie kann man die eigene Hörleistung ermitteln? – Eine Exkursion zur Hörgeräteakustikerin

Am 12. November 2024 haben wir, der WU-Kurs Dynamo plus, die Hörgeräteakustikerin Nadine Henkel in Niederscheld besucht und hier einen Einblick in ihre Arbeit erhalten. Neben Hörtests haben wir die unterschiedlichen Hörgerätetypen kennengelernt. Nur mit entsprechenden Hörtests ist das Einstellen von Hörgeräten möglich. Zwei Hörtests konnten wir dabei unter Anleitung von Frau Henkel selbst durchführen: den allgemeinen Hörleistungstest und den Schmerztest. Die Ergebnisse der Tests werden in einem sogenannten Audiogramm abgebildet. Um das allgemeine Hörvermögen zu testen, wurden an einem PC unterschiedlich hohe Töne, die sich in der Frequenz unterscheiden, abgespielt und dabei jeweils die Lautstärke (Amplitude) erhöht. Die Testperson, die einen Kopfhörer trug, um Nebengeräusche weitestgehend auszublenden, sollte die Hand heben, wenn sie den Ton hören konnte. Das Programm markierte dann in einem Koordinatensystem die entsprechende Stelle für unterschiedliche Frequenzen und Amplituden. So entstand ein Liniendiagramm, welches zeigt, wie gut man unterschiedliche Töne hören kann. Nach diesem Hörvermögenstest haben wir noch einen Schmerztest durchgeführt. Hier wurde die Lautstärke (Amplitude) von Tönen zunehmend erhöht. Wenn die Lautstärke unangenehm wurde, hob die Testperson auch hier die Hand. Mithilfe dieser Angaben können Hörgeräteakustiker Hörgeräte an ihre Kunden anpassen. Dabei können die Kunden heutzutage auf unterschiedliche Modelle zurückgreifen, je nach Grund der Höreinschränkung. Es gibt z.B. sogenannte In-Ear-Hörgeräte, die vollkommen im Gehörgang platziert werden, und Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte. Dabei sitzt das Gerät hinter der Ohrmuschel und leitet die Geräusche über einen Schlauch in den Gehörgang. Vielen Dank, Frau Henkel, für diesen interessanten Nachmittag!
 

Mord an der Uni Siegen – Der WU-Kurs Dynamo plus löst den Fall!

Der (fiktive) Fall: An der Universität wurde eine Studentin tot aufgefunden. Noch ist der Täter nicht ermittelt. Kann der WU-Kurs Dynamo+ den Fall lösen? Am 3. Dezember 2024 unternahm der WU-Kurs Dynamo plus eine Exkursion an die Universität Siegen, um mithilfe forensischer Untersuchungsmethoden einen fiktiven Mordfall aufzuklären. Nach der allgemeinen Sicherheitsbelehrung ging es direkt los. Es mussten verschiedene Proben und Spuren untersucht und verglichen werden, um den Kreis der verdächtigten Personen einzugrenzen und den Täter zu finden. Dazu gehörten Bodenproben, Vergleich von Schuhprofilen und Bestimmung von Schuhgrößen, Abgleich von Fingerabdrücken, Haaranalysen mittels Mikroskopie, Textilanalyse, Blutgruppenanalyse und schließlich der DNA-Vergleich. Mit jeder Untersuchungsmethode konnten aus der Vielzahl der Verdächtigen einzelne Personen gestrichen werden, die als Täter auszuschließen waren. Die DNA-Analyse hat schließlich den Täter identifiziert: Der Täter befand sich in unserem Kursraum…

Es war ein spannender Tag an der Universität! Am Ende konnte sich jede Person im Kurs etwas unter Forensik und forensischen Arbeitsweisen vorstellen. Auch wurde sehr deutlich, wie exakt beim forensischen Lösen von Fällen gearbeitet werden muss und in welcher Reihenfolge bestimmte Spuren bearbeitet werden, um z.B. Kosten zu sparen.


 

Ein Blick hinter die Kulissen: Exkursion ins Bioscientia Labor in Gießen

Im Januar stand die letzte Exkursion im ersten Schulhalbjahr an. Es ging nach Gießen in das Bioscientia MVZ Labor Mittelhessen. Nach einer theoretischen Einführung in das Unternehmen, die Arbeitsbereiche, Berufsbilder im Labor sowie das große Einzugsgebiet des Labors ging es in das Labor selbst. Hier konnten wir den hochtechnisierten und stark automatisierten Weg einer Probe vom Probeneingang über die Analyse, das Aufbewahren und Entsorgen verfolgen und erhielten im Anschluss einen Einblick in die Arbeit mit Nährböden. Hier ist noch Handarbeit gefragt, um beispielsweise das Wachstum von Keimen und Pilzen zu untersuchen. Und auch die Sinne sind hier zum Teil wichtig, da manche Pilze anhand des Geruchs oder des Aussehens bestimmt werden können. Vielen Dank für den Einblick in das Labor und die vielfältigen Arbeitsbereiche!

 

Geschmackssache – Exkursion in die Welt der Lebensmittelchemie

Am 25. März 2025 besuchte der WU-Kurs Dynamo plus das Institut für Lebensmittelchemie an der Universität Gießen. Dort bekamen wir spannende Einblicke in die Forschung und Laborarbeit. Prof. Zorn erklärte uns, was Lebensmittelchemie ist und welche Themen dort erforscht werden – zum Beispiel alternative Proteinquellen wie Mehlwürmer. Außerdem lernten wir viel über unsere Sinne: Riechen und Schmecken. Wir erfuhren, dass es fünf Grundgeschmacksrichtungen gibt (süß, sauer, salzig, bitter, umami) und dass auch Empfindungen wie Schärfe über andere Nerven wahrgenommen werden. Beim Thema Riechen war besonders beeindruckend, wie empfindlich unsere Nase ist – einige Stoffe kann man schon in winzigen Mengen wahrnehmen. Auch sogenannte Schlüsselaromen wie Vanillin wurden uns vorgestellt. Im Anschluss ging es ins Labor. Nach einer Sicherheitsbelehrung führten wir verschiedene Experimente durch, z. B. eine Dreiecksprüfung mit Cola oder Geruchstests mit Zucker, Haferflocken und Maggi. Dabei wurde uns bewusst, wie stark Riechen und Schmecken zusammenhängen. Zum Abschluss bekamen wir eine Führung durch die Labore. Uns wurden verschiedene Geräte und Methoden zur Analyse von Lebensmitteln erklärt.

  • 2025
  • copyright Text: Eva-Maria Fritsch, Anna Hehl, Silas Henrich und Zeinab Khalil
  • copyright Foto: Eva-Maria Fritsch & Anna Hehl. WvO